07.03.2024

Nachhaltiger Holzfertigbau der Zukunft

Im Fertighausbau kommen seit Jahrzehnten technisch und energetisch erstklassig verarbeitete Holztafeln zum Einsatz. Bislang ist die Recyclingfähigkeit des verbauten Holzes aufgrund der Kombination mit Gipsplatten, PE-Folien, mineralischen Fasern, Klammern, Klebern, Putz und Zuschlagstoffen jedoch noch stark eingeschränkt. Das Verbundvorhaben „Recycling for Future – Holztafel_2.0“ will dies nun ändern.

Seit Anfang 2024 arbeitet der Hamelner Fertighaus-Hersteller Meisterstück-HAUS gemeinsam mit der TU Braunschweig, der Ruhr-Universität Bochum, dem Fraunhofer WKI, mit seinen Partnern Sto SE & Co. KGaA und Fermacell - James Hardie Europe GmbH sowie mit der ALBA Braunschweig GmbH daran, recyclinggerechte Holztafel-Elemente samt dem erforderlichen Recyclingverfahren und einem Second-use-Konzept zu entwickeln.

Gemeinsames Ziel ist es, bis Ende 2026 weitgehend wiederverwendbare, nach Design-for-Recycling-Ansätzen konstruierte und flexibel einsetzbare Holztafel-Elemente für den Bau von Fertighäusern zu entwickeln. Parallel soll ein Recyclingverfahren erarbeitet werden, das künftig eine möglichst sortenreine Wiedergewinnung aller Materialien sowie die abfallreduzierte Wiederverwendung der Rohstoffkomponenten gewährleistet. Zugrunde liegt dem Verbundvorhaben „Recycling for Future – Holztafel_2.0“ die Strategie des Urban Mining – der Nutzung bestehender Gebäude als sekundäre Baustoffquelle künftiger Bauwerke.

In sechs eng miteinander verzahnten Arbeitspaketen werden die Projektteams zunächst den Fertigungsprozess konventioneller Holztafelkonstruktionen unter dem Aspekt der Demontierbarkeit und der möglichst sortenreinen Trennung einzelner Holztafeln untersuchen, um daraus Bewertungsparameter für die Planung und Herstellung einer ökologischen, wirtschaftlichen und recyclinggerechten Holztafel als Design-for-Recycling-Konstruktion abzuleiten. Daneben überprüfen die Projektbeteiligten gängige Recyclingverfahren und erarbeiten ein Second-Use-Konzept, um die recycelten Materialien später wiederum zu nutzbaren Produkten zu verarbeiten.

Die Fertigung des Prototyps einer recyclebaren Holztafel, die in puncto Tragverhalten, Emissionen, Wärme-, Feuchte-, Schall- und Brandschutz der Bauprodukteverordnung entspricht, markiert das Projektende. Daneben legen die Teams Konstruktions-, Recycling- und Re-use-Konzepte sowie Ökobilanzen und Nutzungszyklusanalysen der entwickelten recyclingfähigen Holztafel vor.

Das zu Jahresbeginn 2024 gestartete Verbundvorhaben „Recycling for Future –  Konzepte zur recyclinggerechten Herstellung von Konstruktionen in Holztafelbauart (Holztafel_2.0)“ resultierte aus dem Förderaufruf „Recyclinggerechte Verwendung von Holz“ des Bundeslandwirtschaftsministeriums. Der Aufruf zielte ab auf die Entwicklung branchenübergreifender Lösungen zu ressourceneffizientem Materialeinsatz, Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz durch das Cluster Forst und Holz.

(Quelle: www.fnr.de)